Aufbruch in neue Welten

Patrizier Sven
Tagebucheintrag

Ich sitze beim Frühstück und bin sichtlich nervös. Ich kann an nichts anderes mehr denken, es muss doch endlich so weit sein! Dieses ungewisse Warten bringt mich noch zur Verzweiflung, immerhin habe ich so gut wie alle meine Ersparnisse investiert.

Wie jeden Tag setze ich nach dem Frühstück meine Studien der Seekarten fort, das Wichtigste für einen erfolgreichen Händler. Ich habe in ihnen bereits verschiedene Städte gefunden, die anscheinend verschiedenste Produkte importieren und exportieren. Da sehe ich meine Chance! Mein Heimatstadt Danzig ist berühmt für ihr Bier, und so viel wie hier produziert wird kann keiner der Einwohner trinken. Damit sollte ich als Händler doch etwas anfangen können. Nachdem ich die Karten nicht mehr sehen kann, mache ich mich ins Gasthaus auf.

Im Gasthaus angekommen höre ich den Seeleuten genau zu, wenn sie von fernen Landen erzählen. Da bekommt man die eine oder andere Information, welche man gut verwerten kann. Wenn ich dürfte, dann könnte ich … aber leider bin ich noch kein Mitglied der Gilde, damit ist mir der Handel untersagt. Schon der kleine Nebensatz, „die Leute in Stockholm sind ziemlich hungrig“ würde mich veranlassen Getreide dort hin zu liefern … aber ich darf ja nicht, *grrrr*.

Nach meinem, mal wieder viel zu langem, Besuch im Gasthaus schaue ich noch in der Gilde vorbei, keine Neuigkeiten – schade. Der Schreiber gibt mir beim Gehen den Hinweis, nicht ständig nachzufragen, dass wäre nicht förderlich für meinen Beitritt. Wenn ich den Rat bedränge, werden sie nicht zu meinen Gunsten entscheiden, ich solle doch lieber etwas für die Einwohner der Stadt tun, etwas was im Sinne der Gilde ist, etwas das der Rat wohlwollend zur Kenntnis nimmt. Was er damit aber genau meint lässt er offen,  hier ist denn wohl meine Fantasie gefragt.

Wieder zu Hause grübel ich über die Worte des Schreiberlings nach. Was könnte er gemeint haben, was würde dem Rat der Gilde und den Einwohnern von Danzig gefallen? Ich komme zu keinem Ergebnis, aber morgen ist ja auch noch ein Tag …


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